Den städtischen Wohnraum neu definieren
Die aktuelle Pandemie hat eine regelrechte Stadtflucht ausgelöst. Der Wunsch der Menschen nach Entschleunigung und mehr Lebensqualität kam jedoch nicht einfach so über Nacht. Aufgrund von rasant wachsender Zuwachszahlen in den Städten wurden die ersten Stimmen schon vor einigen Jahren laut. In Zeiten von Corona heißt es von vielen Seiten, dass der Andrang für ein Leben auf dem Land deutlich zunehmen wird. Aber auch vor der Krise haben schon Zukunftsforscher wie Daniel Dettling prophezeit, dass die Flucht aufs Land mit 2025 einen neuen Höhepunkt erreichen wird. Dadurch, dass nun immer mehr Firmen auf Homeoffice setzen, wird dieser Trend somit verstärkt. Jedoch nicht jeder Experte sieht die Stadtflucht als die einzig mögliche Reaktion auf die Pandemie. Hier scheiden sich teilweise die Geister.
Die Pandemie wird die Urbanisierung natürlich nicht dauerhaft aufhalten
Weltweit befassen sich Stadtentwickler mit den Auswirkungen der Pandemie auf Großstädte. Demnach wird aktuell in der internationalen Stadtforscher-Szene intensiv über die Folgen der Pandemie für die Urbanisierung und die Stadtentwicklung diskutiert. COVID-19 hat ohne jeden Zweifel das Potenzial die Urbanisierung kurzfristig einzudämmen. Vor allem weil die absehbare ökonomische Krise besonders Großstädte stärker treffen wird. Metropolen und Metropolregionen bleiben aber Orte des Wachstums, von Arbeitsplätzen und Innovation, somit auch bevorzugte Zielgebiete internationaler und nationaler Migration. Die entscheidende Frage sei nun, wie Städte dauerhaft widerstandsfähiger in Bezug auf Infektionskrankheiten werden können.
Zurück zur altmodischen Kleinteiligkeit
Die Verfechter des “open space” hatten bis dato auch sehr gute Argumente. Schließlich gelten Wohnungen mit mehreren kleinen Räumen nicht nur als altmodisch, sondern sind gleichzeitig wahre Flächenschlucker. Und an Fläche muss und will man sparen, wenn die Quadratmeterpreise immer weiter steigen. Das Kostenargument gilt immer noch, die große Offenheit jedoch erweist sich angesichts der gegenwärtigen Ausnahmesituation als nachteilig. Wo das eigene Zuhause mit einem Mal Hauptaufenthaltsort ist, an dem sich mehrere Bewohner tummeln, wächst der Wunsch nach Rückzugsmöglichkeiten. Es ist manchmal ein klarer Vorteil, Türen hinter sich schließen zu können, im Arbeits- wie im Kinderzimmer, in der Küche wie im Wohnzimmer. Auch wenn diese Krise nicht ewig währt: Die Faszination des Ein-Raum-Wunders oder auch Loftcharakter genannt, leidet. Was bleibt, ist der Wunsch nach einem Zuhause, in dem man den einen oder anderen Raum hinter sich lassen kann.
In Zeiten der Pandemie sind Architekten und Stadtentwickler mehr gefragt als je
Wie sich Städte an diese neue Denkweise anpassen müssen ist spätestens jetzt auch Forschungsthema. Corona hat genau die Probleme verstärkt, mit denen Metropolen schon vorher zu kämpfen hatten. Man kann eine Stadt nie vollständig krisensicher machen. Man kann jedoch den Wohnraum so gestalten, um auch sicher durch eine Pandemie zu kommen. Rückzugsmöglichkeiten stehen also derzeit und wahrscheinlich durch verstärktes Arbeiten von zu Hause auch zukünftig hoch im Kurs. Zum einen um manchmal nötigen Abstand zu gewinnen, zum anderen um auch in Ruhe der beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Wer gut von zu Hause arbeiten kann, muss weniger oft pendeln. Die Folge: In der Stadt werden überdimensionierte Bürobauten und noch ganz andere Flächen frei. Kreativität werden Stadtplaner und Architekten in der Welt nach Corona brauchen: Denn die Nachfrage nach städtischem Wohnraum wird auch in Krisenzeiten bleiben.
Das alles ist Grund genug für Architekten aber auch für Immobilien-Projektentwickler und Bauträger diesen Aspekt für die Zukunft zu berücksichtigen. Um die Kreativität zu steigern und die Ideen letztendlich effizient umzusetzen, bietet gerade archibrix mit seiner Onlineplattform die Möglichkeit sich bestens untereinander mittels globaler Ideen auszutauschen. So wird für die Zukunft krisensicherer sowie innovativer städtischer Wohnraum gewährleistet.